Lachesis Arzneimittelprüfung
(Trigonocephalus lachesis, Lachesis muta, Lachesis mutus, Lachesis rhombata, Buschmeister)

Constantin Hering


Die alten Ärzte der Araber und des Mittelalters, die noch reiche Überlieferungen aus dem Osten hatten, haben viele thierische Gifte als Arzneien angewendet, und sehr verschiedene andere Theile von Thieren, die jetzt für unwirksam gehalten werden. Ebenso wie man die Edelsteine später vergessen hat, wurden es die meisten dieser Mittel auch, so daß nur das Volk einige davon noch unter sich erhalten hat. Der Wirrwarr von Traditionen und Hypothesen, der in der alten Schule von jener Zeit der Nachahmung des Thiers bis zu den Zeiten der Alcaloide geherrscht hat, muß der neuen nun dienen, um unpartheiisch, was dabei Gutes zu Tage gefördert wurde, sich anzueignen und mit schicklicher Auswahl die verschiedenartigsten Stoffe durch Prüfung an Gesunden auszufragen, welchen Einfluß sie auf den Menschenleib ausüben können und welche Verstimmung erregen.


Es wird die Aufgabe späterer Jahrhunderte sein, wissenschaftlich zu sprechen von den Übereinstimmungen und Unterschieden in der Wirkung, welche Thiere, Pflanzen und Irden auf den Menschen haben. Dann wird sich eher von dem, was man von diesem oder jenem Dinge etwa zu erwarten habe, sprechen lassen, und man wird wissenschaftlich bestimmen können, was der Prüfung vor anderen werth sei.
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Symptome (Auszug)
Beim Verreiben konnte ich bemerken, daß ich den Staub davon einathmete.

  • Es entstand davon hinten am Gaumen ein ganz besonderes, fast kratzendes Gefühl.
  • Nach einer Stunde entstand ein Halsschmerz, ein klemmender Schmerz an einer kleinen Stelle, tief innen rechts, wie auf der Seite des Schlundes, beim Schlingen nicht vermehrt; ärger bei Druck.
  • Nach einigen Stunden, beim Fahren im Freien, eine solche Bangigkeit, als geschähe entfernt etwas sehr Übles, wie schwere, böse Ahnung; sie quälte mich aufs Äußerste über eine Stunde lang.
  • Gegen Abend, ganz ungewöhnliche, fast wahnsinnige Eifersucht, ebenso thöricht als unbezwinglich.
  • Abends, größte Erschlaffung und Müdigkeit, Schläfrigkeit, ohne doch in Schlaf kommen zu können.
  • In dieser Schläfrigkeit, ja halb schlafend, eine besondere Redseligkeit; ich spreche viel, will erzählen, ohne mich aufzurichten; dies wird nun immer ein verkehrtes Schwatzen, wobei ich mich jedoch wieder besinne und ich es bald weiß, wenn ich etwas ganz Verkehrtes hineingemengt habe, welches ich dann verbessere und so fort. Ich wollte z. B. erzählen von dem Bauer, der den Tod zu Gevatter bittet; als ich nun kam zu sagen, er ging aus, um den Tod zu suchen, sagte ich, er ging aus, er erfand: um Porzellan von allen Sorten zu machen, und kam in die Geschichte von Böttiger, merkte aber endlich den Abweg und kehrte zurück. So plagte ich mich den halben Abend hin.
  • Denselben Abend, höchste Appetitlosigkeit durch ein unangenehmes Gefühl im Leibe verursacht. Durst auf Bier.
  • Von Zeit zu Zeit wieder der obige Halsschmerz.

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